Verbindungen mit der Insel Usedom
Verbindungen mit der Insel Usedom, pixabay/Foto illustrativ

Der Erhalt der Verkehrsanbindung zur Urlaubsinsel Usedom über die Zecheriner Brücke steht auf der Kippe. Die 94 Jahre alte Brücke im Süden der Insel ist stark beschädigt. Eine vollständige Sperrung oder ein möglicher Einsturz würde massive Folgen für den Tourismus, die Logistik und den grenzüberschreitenden Verkehr haben. Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern reagiert mit einem Antrag, der den Druck auf die Bundesregierung erhöhen soll.

Inhaltsverzeichnis:

Regierung in Schwerin fordert Neubau bis 2033

Laut aktuellen Untersuchungen der Straßenbauverwaltung ist die Zecheriner Brücke nur noch wenige Jahre funktionsfähig. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer bis 2033 ist nur realistisch, wenn umfassende Sanierungen und Erhaltungsmaßnahmen umgesetzt werden. Gleichzeitig ist klar: Der Ersatzneubau muss rechtzeitig beginnen, damit ein Verkehrschaos auf der Insel Usedom vermieden wird.

Die Fraktionen der SPD und der Linken haben am 16. Mai einen Antrag im Landtag eingebracht. Ziel ist es, den Neubau in Berlin zur Chefsache zu machen. Die Landesregierung soll beim Bund auf beschleunigte Planungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfungen drängen. Nur so könne ein rechtzeitiger Ersatz bis 2033 sichergestellt werden.

Vergleich mit Berlin und Dresden zeigt Risiken

Die Abgeordneten verweisen auf ähnliche Fälle wie die Ringbahnbrücke in Berlin oder die Carolabrücke in Dresden. Dort hatte ein plötzlicher Einsturz gravierende Folgen. Ein vergleichbares Szenario auf Usedom würde den südlichen Teil der Insel vom Festland abschneiden. Der gesamte Verkehr müsste über Wolgast abgewickelt werden. Das dortige Bauprojekt ist jedoch noch bis mindestens 2028 in Arbeit.

Die Peenebrücke bei Wolgast wäre damit die einzige verbliebene Zufahrt. Bereits jetzt wird sie stark frequentiert. Ein Ausfall der Zecheriner Verbindung würde den Verkehrsfluss erheblich beeinträchtigen und die Erreichbarkeit der Insel gefährden.

Bahnverbindung über Anklam erneut im Gespräch

Im Antrag der Regierungsfraktionen wird auch die Reaktivierung der Bahnstrecke von Anklam auf die Insel Usedom angesprochen. Diese Südanbindung soll im Rahmen der Brückenneubauplanungen geprüft werden. So ließe sich nicht nur die Straßenverbindung stabilisieren, sondern auch ein nachhaltiger Ausbau des öffentlichen Verkehrs fördern.

Die Idee ist nicht neu, aber nun gewinnt sie an politischem Gewicht. Während der gesamten Bauphase müsse die Insel über den Süden erreichbar bleiben. Eine jahrelange Umleitung über Wolgast sei laut Antrag nicht tragbar.

Die Zeit drängt für das Infrastrukturprojekt

Die Brücke Zecherin steht vor dem Ende ihrer technischen Lebensdauer. Das Zeitfenster für den Neubau ist eng. Laut Landtag muss schnell gehandelt werden, um eine dauerhafte Verbindung zur Insel Usedom zu sichern.

Die politische Forderung ist klar:

  • Neubau der Brücke bis spätestens 2033
  • Beschleunigte Verfahren durch den Bund
  • Einbeziehung der Bahn-Südanbindung in die Planungen
  • Erreichbarkeit der Insel während der Bauphase sichern

Die Zecheriner Brücke ist nicht nur ein Bauwerk – sie ist ein entscheidender Teil der Infrastruktur für Tourismus, Alltag und internationalen Verkehr. Ohne eine rasche Entscheidung in Berlin drohen erhebliche Folgen für die Region.

 Quelle: Nordkurier

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