Nachhaltiger Ulaub
Nachhaltiger Ulaub, Foto: pixabay

Mit dem Beginn der Sommerferien in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen steigen die Besucherzahlen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich an. Besonders die Regionen an der Ostseeküste und in der Mecklenburgischen Seenplatte sind gefragt. Touristische Höhepunkte und neue Angebote locken viele Urlauber an, während einige Orte noch freie Kapazitäten melden.

Inhaltsverzeichnis:

Hohe Auslastung an der Ostsee und in der Seenplatte

Laut Katrin Hackbarth vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern wird für Juli an der Ostsee eine Auslastung von 87 Prozent erwartet. Im Binnenland liegt die Prognose bei 73 Prozent. Der Zustrom beginnt vor allem mit Gästen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, deren Sommerferien an diesem Wochenende starten. Diese drei Bundesländer machen fast ein Drittel der Urlauber in Mecklenburg-Vorpommern aus.

Beliebte Attraktionen in diesem Jahr sind unter anderem die neu eröffnete Seebrücke in Prerow – die längste an der deutschen Ostsee –, zahlreiche Open-Air-Konzerte sowie das umfassend sanierte Meeresmuseum in Stralsund. Der stärkste Anstieg der Besucherzahlen wird zwischen dem 1. und 10. August erwartet, wenn alle Bundesländer gleichzeitig Ferien haben.

Mecklenburgische Schweiz bietet Ruhe und Verfügbarkeit

Trotz hoher Nachfrage gibt es weiterhin freie Kapazitäten, insbesondere in der Mecklenburgischen Schweiz. Diese Region zieht Reisende an, die Ruhe und Natur suchen. Hier finden sich Angebote wie Schlösser, Herrenhäuser und Ferienhäuser in abgeschiedener Lage.

Lars Schwarz, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands in Mecklenburg-Vorpommern, betont: „Wir stehen am Anfang der Saison und haben noch Kapazitäten im gesamten Bundesland.“ Besonders Orte in Wassernähe wie Rügen, Usedom und die Müritzregion seien jedoch bereits stark gebucht. Wasserlage bleibe weiterhin ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Urlaubsortes.

Preisbewusstsein der Gäste und wirtschaftliche Sorgen

Trotz der positiven Buchungslage bleiben die Umsätze im Gastgewerbe hinter früheren Jahren zurück. Laut Schwarz liegen sie in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 um 18 Prozent unter dem Niveau von 2019. Steigende Betriebskosten bei sinkenden Einnahmen setzen viele Betriebe unter Druck.

Ein Hoffnungsschimmer für die Branche ist die von der Bundesregierung angekündigte Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie auf sieben Prozent. Dies soll den Betrieben finanziellen Spielraum verschaffen und Betriebsschließungen entgegenwirken. Schwarz nennt den Schritt ein wichtiges Signal.

Verkehrslage und neue Fährverbindung über das Stettiner Haff

Am Wochenende rechnet der ADAC mit erhöhtem Verkehrsaufkommen, besonders am Freitagnachmittag. Betroffen sind vor allem Autobahnen mit Baustellen wie die A20. Sprecher Christof Tietgen rät, mehr Zeit für die Anreise einzuplanen und möglichst früh oder spät loszufahren.

Eine neue Attraktion stellt die Fährverbindung zwischen Neuwarp, Swinemünde und Stettin dar. Sie verkehrt an Wochenenden über das Stettiner Haff und bietet Platz für etwa 200 Personen und 50 Fahrräder. Die vierstündige Fahrt führt durch naturnahe Gebiete und vorbei an Sehenswürdigkeiten. Vor dem Start der Route wurde die Fahrrinne ausgebaggert, um den Schiffsverkehr zu ermöglichen.

Naturnahe Gärten öffnen ihre Tore

Zusätzlich können Besucher am Wochenende zahlreiche naturnahe Gärten in Mecklenburg-Vorpommern besichtigen. In Karnitz, Koserow, Loitz und Stralsund sowie in Orten wie Basedow, Rechlin oder Mirow präsentieren Gartenbesitzer ihre ökologisch bewirtschafteten Anlagen.

Diese Gärten verzichten vollständig auf Chemikalien, synthetische Stoffe und Torf. Ziel ist es, den Gästen zu zeigen, wie trotz nachhaltiger Pflege eine große biologische Vielfalt entstehen kann. Besucher erhalten durch Plaketten Informationen über die Prinzipien dieser naturbewussten Gartenarbeit.

Der Ferienstart markiert somit nicht nur einen Anstieg der Tourismuszahlen, sondern auch neue Möglichkeiten für Entdeckungen, Erholung und nachhaltige Urlaubserlebnisse in ganz Mecklenburg-Vorpommern.

 Quelle: Tagesschau, Nordkurier

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