Usedom
pixabay/Foto illustrativ

Das ehemalige russische U-Boot U-461 in Peenemünde zieht jährlich bis zu 100.000 Besucher an. Dennoch soll es nun verkauft oder sogar verschrottet werden. Der Besitzer Thomas Lamla sieht sich mit behördlichen Auflagen konfrontiert, die er nicht mehr erfüllen kann.

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Thomas Lamla und sein U-Boot U-461 - Eine lange Geschichte

Das 100 Meter lange und 4000 Tonnen schwere U-461 wurde im Dezember 1998 von Kopenhagen nach Peenemünde auf die Insel Usedom gebracht. Damals pachtete Thomas Lamla das U-Boot zunächst für zehn Jahre, kaufte es später und machte es zu einer beliebten Touristenattraktion. Seit über zwei Jahrzehnten zieht es Besucher an, die sich für die Technik und Geschichte des U-Boots interessieren.

Nun steht das historische U-Boot jedoch vor dem Aus. Neue Hafenbestimmungen verlangen den Nachweis, dass das Boot schwimmen kann – eine Auflage, die der Besitzer nicht erfüllen kann. Das Boot liegt im Schlick, und die Stadtverwaltung akzeptiert das nicht mehr. Lamla hat daher entschieden, das U-Boot zu verkaufen – notfalls auch zu verschrotten.

Transportkosten und Kaufinteressenten

Lamla hat sich an das Unternehmen BALTIC Taucherei- und Bergungsbetrieb Rostock gewandt, um eine Lösung für den sicheren Abtransport zu finden. Das ist jedoch mit hohen Kosten verbunden. Die geschätzten Transportkosten liegen zwischen 500.000 und 1.000.000 Euro. Trotz dieser finanziellen Hürde gibt es mehrere Interessenten aus dem In- und Ausland, von denen sich bereits zwei bereit erklärt haben, die Transportkosten zu übernehmen.

Bevor jedoch eine endgültige Entscheidung getroffen wird, wird noch auf ein technisches Konzept gewartet. Die Verschrottung bleibt eine letzte Option, falls kein Käufer gefunden wird oder der Transport nicht möglich ist. Lamla betont jedoch, dass das U-Boot selbst in sehr gutem Zustand sei. Lediglich die Außenfarbe sei erneuerungsbedürftig, da sie zuletzt vor zehn Jahren gestrichen wurde.

Zukunft von U-461 und die Konsequenzen für Usedom

Mit dem möglichen Verkauf oder der Verschrottung von U-461 verlieren Peenemünde und Usedom eine bedeutende Touristenattraktion. In unmittelbarer Nähe des U-Boots befindet sich das Historisch-Technische Museum Peenemünde, das an die deutsche Raketentechnik erinnert. Die Schließung des U-Boots würde die kulturelle und historische Vielfalt der Region weiter reduzieren.

Für Thomas Lamla steht jedoch fest, dass er sich von dem U-Boot trennen will. „Früher hätte ich zwei Anwälte beauftragt, heute ist mir meine noch zur Verfügung stehende Lebenszeit zu schade dafür“, sagt er. Sein Fokus liegt nun auf anderen Projekten, darunter die Entwicklung einer Wasserstoffturbine für ein Kraftwerk. Damit endet nach mehr als zwei Jahrzehnten die Ära von U-461 in Peenemünde.

Quelle: nordkurier.de

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